Wo Kabel und Rohre ins Gebäude eintreten, kann man Werte nachhaltig schützen
Tobias Szabo erklärt, warum Kabel- und Rohrdurchführungen so wichtig sind.
Zunächst konnte sich niemand erklären, woher das ganze Wasser kam, das kniehoch im Untergeschoss eines Krankenhauses stand. Die anschließende Spurensuche konnte den Vorgang eindeutig klären:
„Es hat über mehrere Tage viel geregnet. Das Wasser hat das Erdreich so gesättigt, dass der Boden nicht Wasser mehr aufnehmen konnte”, erklärt der Sachverständige die Ursache für den Wasserschaden. „An den Stellen, an denen die Kabel und Rohre in das Gebäude verlegt wurden, wurde Bauschaum zum Abdichten verwendet. Doch dieser dichtete nicht mehr ausreichend ab. So konnte das Wasser von außen ins Gebäude eindringen.”
Bei diesem Beispiel aus der Praxis waren die Folgen gravierend. Im Untergeschoss der Klinik befand sich unter anderem der CT-Scanner zur Ganzkörpertomographie. Die entstandenen Schäden sowie die Ausfälle im gesamten Klinikablauf waren immens. Kabel- und Rohrdurchführungen nach deutschen Qualitätsstands hätten den Wasserschaden verhindern können. Tobias Szabo, Produktmanager bei der UGA SYSTEM-TECHNIK GmbH & Co. KG aus Deutschland, erklärt im Experteninterview alles Wichtige zu diesen Durchführungen.
1. Was sind Kabel- und Rohrdurchführungen?
Tobias Szabo: Kabel- und Rohrdurchführungen sind Produkte, die einen verlässlich dichten Durchgang in einer Gebäudewand sicherstellen. Im Wesentlichen bestehen sie aus zwei Teilen: Der eine Teil ist ein Platzhalter (Dichtpackung/Futterohr) für eine Öffnung, um Kabel und Rohre von außen ins Innere des Gebäudes durchzuführen. Der andere Teil erzeugt in der Wand die extrem verlässliche Abdichtung.
2. Was sind die Einbausituationen bzw. wo sind die Einsatzbereiche von Kabel- und Rohrdurchführungen?
Tobias Szabo: Immer wenn Kabel und Rohre in Gebäude verlegt werden, ist eine Abdichtung notwendig. Haupteinsatzgebiete sind Gebäude mit besonders vielen Durchführungen, wie beispielsweise Umspannwerke, Transformatorenstation und jede Art von Kraftwerken sowie Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen. Auch der Spezialbau sowie Industrieanlagen profitieren durch den Schutz geeigneter Kabel- und Rohrdurchführungen. Gerade in Ländern wie China, in denen die Infrastruktur von Städten über Hauptversorgungsleitungsschächte geplant und umgesetzt wird, werden diese Durchführungen auch gezielt in den unterirdischen Schächten eingesetzt.
3. Welche Gefahren lassen sich durch geeignete Kabel- und Rohrdurchführungen vermeiden?
Tobias Szabo: Es gibt drei wesentliche Gefahren. Die erste und wichtigste sind Schäden durch Wasser. Denn Wasser ist der größte Feind von Innenausstattung und Bausubstanz – zum Beispiel durch Schimmelbildung. Fast noch schwerwiegender ist die Gefahr, sobald elektrische Geräte und Anlagen mit eintretendem Wasser in Berührung kommen.
Eine zweite Gefahr ist Ungeziefer. Insekten oder Ratten fressen sich beispielsweise leicht durch Bauschaum oder ähnliche kurzlebige Abdichtungen von Durchführungen. Dann gibt es nicht nur das Ungezieferproblem im Gebäude, die Tiere selbst können auch große Schäden an Anlagen anrichten.
Und die dritte Gefahr sind Gase, die an Durchführungsstellen in das Gebäude eintreten. Hier ist Radon aus dem Erdreich besonders zu erwähnen. Auch über Kabelkanäle und Versorgungsschächte kann sich Radon in Gebäuden ausbreiten. Radon ist aufgrund der Radioaktivität ein gesundheitsgefährdender, krebserregender Stoff und kann bei Menschen Lungenkrebs verursachen.
4. Was ist der Nutzen der Kabel- und Rohrdurchführungen?
Tobias Szabo: Der Schutz vor den oben genannten Gefahren ist ein wertvoller Beitrag für Bauherren. Auch in der Praxis überzeugen unsere Lösungen alle Beteiligten:
Die Dichtpackungen sind optimal für diejenigen, die die Durchführungen einbauen, denn die Produkte sind sehr schnell und einfach zu handhaben. Das Produkt ist direkt nach der Betonage dicht, dank des inklusiven druckwasserdichten Blinddeckels in der Dichtpackung. Es müssen nachträglich keine Kernbohrungen oder Durchbrüche gemacht werden, um Kabel und Rohre ins Gebäude zu verlegen.
Mit den Dichtungseinsätzen von UGA kann man sehr viele verschiedene Rohre und Kabel mit nur einer Lösung abdichten. Sie sind für die Gebäudeplaner sehr leicht einsetzbar, denn sie müssen den Einbau nicht speziell terminieren. Die Dichtungseinsätze werden in geteilter Ausführung bereit gestellt, daher ist eine Montage auch bei schon verlegten Medienrohren und Kabeln kein Problem. Dies sorgt für maximale Flexibilität auf der Baustelle, für alle Ausführenden und Planenden.
Ein weiterer Vorteil ist eine erhebliche Schall- und Vibrationsreduzierung in Gebäuden. So können unsere Gummipressdichtungen z. B. 54 Dezibel des Schalldruckpegels abfangen.
5. Welche Vorteile haben die Durchführungen von UGA im Vergleich zu Alternativen, die bisher eingesetzt wurden?
Tobias Szabo: Im Gegensatz zu traditionell eingesetztem Bauschaum sind unsere Kabel- und Rohrdurchführungen viel langlebiger. Bei der Verarbeitung kann es aufgrund der langsamen Reaktion des Bauschaums – beispielsweise bei Bewegungen der Leitungen – zu Undichtigkeiten kommen. Beim Aushärten können so Eintrittslücken entstehen.
Im Gegensatz zu anderen Produkten auf dem Markt, bei denen die Montage deutlich schwerer ist, sind die Produkte von UGA viel montagefreundlicher und bieten zudem eine höhere Sicherheit. Wir haben einen weicheren Gummi, der sich enger an die Kabel und Rohre schmiegt. Dank der Multilayer-Technologie (Zwiebelschnitteinsätze) kann man das Gummibauteil für mehrere Größen nutzen. Dadurch gestaltet sich die Montage besonders leicht. Die harten Moduldichtungen können nicht dieselbe Dichtheit wie unsere Lösungen gewährleisten.
Fazit
Man kann auch ohne geeignete Kabel- und Rohrdurchführungen bauen. Das merkt ein Bauherr zunächst nicht. Die Menschen merken es erst, wenn es zu spät ist und Schäden bereits entstanden sind. Beispielsweise wenn das Rechenzentrum, der Computertomograf oder der Transformator unter Wasser stehen.
Mit den Kabel- und Rohrdurchführungen von UGA lassen sich mit geringen Kosten teure Schadenssummen, Ärger und Betriebsunterbrechungen vermeiden. Je nach Projekt kann man mit einem Bruchteil der Bausumme (beispielsweise 0,05 %) eine verlässliche Risikominimierung realisieren. Das ist ein minimales Investment, wenn man es möglichen Schadensfällen gegenüberstellt. Zudem können dauerhaft Wartungskosten eingespart werden – niemand möchte alle zwei Jahre den Keller aufgraben und den Bauschaum erneuern.